"aus privatbesitz" 

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"AUS PRIVATBESITZ" 

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Ein sehr feiner Rokokostuhl, Portugal, Lissabon, circa 1760/70. Rio-Palisander, massiv und geschnitzt. Gepolstertes, herausnehmbares Sitzkissen mit floralem Bezug. Die Zarge sehr fein geschweift und mit Rocaille und Rankenwerk geschnitzt. S-förmige Beine mit H-förmigem Steg und gelockten Füsschen. Die Rückenlehne ganz in englischer Manier durchbrochen mit Bogenwerk und stilisierten Herzformen.

Provenienz:Aus altem Schweizer Privatbesitz Der hier angebotene Stuhl gehört zu den schönsten Beispielen der portugiesischen Sitzmöbel der Regierungszeit José I. (1714–1777). In feinstem Palisanderholz gearbeitet, ist er von einer grazilen Leichtigkeit und absoluten Ausgewogenheit in Form und Proportion. Den sehr engen politischen Beziehungen zwischen England und Portugal in der zweiten Hälfte des 18. Jh. ist es zu verdanken, dass auch die Ideen der bedeutendsten englischen Möbelbauer von den Portugiesen übernommen und teils noch verfeinert wurden.Wenngleich auch unser Stuhl keine direkte Kopie eines englischen Sitzmöbels darstellt, so muss der unbekannte Schreiner unseres Stuhles doch vertraut gewesen sein mit den 1762 in London von Thomas Chippendale herausgegebenen Möbelvorlagen: The Gentleman & Cabinet-Maker’s Director. Dieses Werk enthielt Stichvorlagen für Sitzmöbel, Schreibkabinette, Spiegel, Kleinmöbel und alle in einem gehobenen Haushalt vorkommenden Ziermöbel, wie man sie in der Zeit des Rokokos vorfand. Auf Tafel XVI bildet Chippendale einen Stuhlrückenentwurf ab, dem unsere Stuhllehne, wenn auch vom Schreiner modifiziert und wenig geändert, im Wesentlichen doch zugrunde liegt. Beachtenswert an unserem Stuhl ist auch die Verarbeitung des verwendeten Edelholzes. Seine flammige und sehr schöne Maserung verbindet sich wunderbar mit dem feinen Schnitzwerk des Sitzmöbels, ein eigentliches Qualitätszeichen, das wir an vielen portugiesischen Möbeln dieser Zeit vorfinden. Vergleiche:Thomas Chippendale, The Gentleman & Cabinet-Maker’s Director, St. Martin’s Lane, London, 1762, Tafel XVI, für den erwähnten Entwurf

Nr. 115
600.– / 800.–

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