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"AUS PRIVATBESITZ" 

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Anna Barbara Abesch (Sursee, 1706–1773). Christi Einladung an die Mühseligen und Beladenen und Die Speisung der Viertausend. Hinterglasgemälde. Beide unten links signiert und datiert: «Anna Barbara ab Esch, Surlaci in Helvetia pinx (it) Ad 1766».

Unsere beiden grossformatigen Hinterglasgemälde gehören zu den Hauptwerken der 1706 in Sursee geborenen Anna Barbara Abesch. Beide Gemälde haben sich in einem prächtigen Originalzustand erhalten und weisen ihre originalen, geschnitzten und vergoldeten Luzerner Rokokorahmen auf. Der Künstlerin dürften die Werke eines italienischen Künstlers des 17. Jh. als Vorlage gedient haben. In Sursee sind die Anfänge der Hinterglasmalerei um 1680 wohl im Umkreis des Glasmalers Karl Ludwig Thuot zu suchen, der als Glas­malers des Herzogs Karl von Lothringen seit 1673 in Innsbruck nachweisbar ist. Anna Barbara Abeschs Vater, Johann Peter Abesch, etablierte die grosse Tradition dieser Maltechnik in Sursee und auch seine Schwester, Katharina Abesch, hinterliess einige Werke. Es war aber Johann Peters Tochter, Anna Barbara Abesch, die die Hinterglasmalerei in Sursee und der Innerschweiz zur eigentlichen Hochblüte führte. Es ist anzunehmen, dass Anna Barbara das Zeichnen und Hinterglasmalen von ihrem Vater erlernt hatte, doch haben sich von ihrer Hand weder Zeichnungen noch Risse erhalten. Die meisten Werke der Künstlerin weisen biblische Geschichten auf, Heiligenbilder, seltener auch Allegorien, Szenen der Mythologie sowie Portraits. Als Vorlagen dienten ihr vorwiegend Kupferstiche nach italienischen, flämischen, deutschen und hauptsächlich französischen Malern. In umgekehrter Reihenfolge der Malschichten arbeitend, trug sie die Farben so hauchdünn auf, dass die dahinter applizierten Farben durchscheinen können. Die frühesten, belegbaren Werke der Künstlerin entstanden um 1727, die letzten um 1770. Anna Barbara Abesch war die erste Hinterglasmalerin der Schweiz, die ihre Kunst als Beruf ausübte. Mit ihrem virtuosen, an Miniaturmalerei erinnernden Stil verhalf sie der Innerschweizer Hinterglasmalerei zu grossem Ruhm.

Nr. 320
15000.– / 25000.–

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