an important private collection

"aus privatbesitz"

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Hochbedeutende und aussergewöhnliche Rokokokommode, Italien, Rom, circa 1765, einer Meisterwerkstatt zuzuschreiben. Bois de violette, furniert, gefriest und parkettiert. Dreiseitig mehrfach geschweiftes, rosa- und lachsfarben, gelblich und bräunlich durchzogenes und auf Unterplatte aufwendig furniertes Sienamarmordeckblatt, mit eingelassener, sehr fein ziselierter und feuervergoldeter Bronze­randfassung. Über zweischübigem, gebauchtem Korpus mit tief ausgeschnittener Zarge und geschweiften, wenig ausstehenden Beinen in prächtigen Sabots in vergoldeter Bronze. Die Schmalseiten gebaucht und geschweift. Sehr feine Furnierwahl. Die Schubladenfronten mit quadratischen Motiven parkettiert, umrahmt von gefriestem Bandwerk in spiegelnder Manier. Die Schmalseiten ebenso gespiegelt furniert. Überaus reiche, sehr fein ziselierte, feuervergoldete Zierbronzen als Handhaben, Schlüssellochzierden, Zargenschürzen und Sabots sowie Randfassung. 91:128:64,5 cm.

Provenienz: Privatbesitz, Schweiz Die hier angebotene, prachtvolle und museale Rokokokommode gehört zu den schönsten in Rom in der Zeit um 1765 bis 1770 hergestellten Kommodenmöbeln überhaupt. Der französische Einfluss etwa eines Pierre Migeon ist an unserer Kommode ganz aussergewöhnlich stark zu erkennen. Der römische Möbelbau der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts orientierte sich denn auch stark an den Werken der Pariser und Genueser Meister, ohne aber seinen sehr starken lokalen Charakter zu verleugnen. So sind die massiv furnierten Marmorplatten, wie wir sie in schönster Form an dem hier angebotenen Möbel finden, ganz typisch für den römischen Möbelbau. Durch das kleine Aufstückeln der grösseren Marmorplatten erzielte man im Ganzen ein harmonischeres Bild, als dies bei einer massiven, aus einem Stück geschnittenen Platte je der Fall sein könnte. Unsere Platte, in schönstem gelblich-rosa schimmerndem Sienamarmor gefügt, ist ein besonders schönes Beispiel der hohen Kunst der römischen Steinschneider. Wie auch an den römischen Konsoltischen üblich, finden sich auch an den Kommodenplatten die fein ziselierten und feuervergoldeten Randzierden in Bronze. Dass Rom im 18. Jahrhundert nicht nur ein Zentrum des Luxusmöbelbaus war, sondern auch ganz hervorragende Bronziers aufzuweisen hatte, das zeigen in eindrücklichster Weise die Beschläge unserer Kommode, die fein, wie von einem Goldschmied bearbeitet, die drei Schauseiten des Möbels zieren. Die prachtvollen Sabots sind von einer Qualität, wie sie der französische Möbelbau etwa an Kommoden eines Charles Cressent in der Zeit um 1745–1750 findet und gleiche Qualität weisen auch die Zargenzierden, die Handhaben, Chutes und Schlüssellochzierden auf. Wiederum sehr ähnlich wie bei den Möbeln eines Pierre Migeon anzutreffen, finden sich die Schubladen innen leicht rötlich eingefärbt. Dies wurde in Anlehnung an das farbkräftige Veilchenholz angewendet und ist an unserem Möbel noch immer erkennbar. Vergleiche: Alvar Gonzàlez-Palacios, I Mobili Italiani, Il patrimonio artistico del Quirinale, Mailand 1997, für die römischen Kommoden des Rokokos

Nr. 74
8000.– / 12000.–
Hammer Price: 0.–

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